Was tun, wenn der Abfluss verstopft ist?

Heute mal ein technisches Thema, das vor allem Menschen betrifft, die in einem älteren Haus oder einer nicht ganz neuen Wohnung leben. Da bemüht man sich von Herzen, das Badezimmer so richtig schön aufzupimpen und eines Tages stellt man fest: Der Abfluss scheint leicht verstopft zu sein, das Wasser rinnt nur noch spärlich ab.

Die meisten Menschen kaufen in solch einem Fall einen chemischen Rohrreiniger und schütten diesen in den Abfluss. Installateure und Fachleute für Abwassertechnik raten davon aber ab! „Wenn ein Abfluss verstopft ist und Du schüttest erst mal Rohrreiniger hinein, dann ist das, als würdest Du ihn zubetonieren“, hat ein befreundeter Installateur mir erklärt. Er meint, man müsse zuerst überprüfen, wodurch der Abfluss verstopft ist. Also, ran an die Rohrzange und Siphon kontrollieren. Erst, wenn Haare, Seifenreste oder was auch immer den Abfluss verstopft hat, beseitigt sind, kann man noch ein wenig mit Rohrreiniger nacharbeiten, wenn man glaubt, das sei notwendig. Ist es aber in den meisten Fällen nicht!

 

 

Abwassertechnik: Wenn‘s richtig hart auf hart kommt

Manchmal liegt die Verstopfung leider nicht am Siphon, der gut zugänglich ist und auch von Laien zu reinigen ist. Wenn gar nichts mehr geht, braucht es einen Fachmann aus dem Bereich Abwassertechnik, der dann mit einer Rohrkamera kontrolliert, was los ist. Meist werden diese Fachkräfte aber benötigt, wenn das Gegenteil der Fall ist, also keine Verstopfung, sondern ein leckes Rohr.

Das klingt katastrophal, doch um Glück hat die moderne Abwassertechnik Mittel zur Verfügung, um ein Leck in Windeseile zu orten und sofort vorübergehend abzudichten. Wenn das geschehen ist, kann entschieden werden, was notwendig, ist, eine Sanierung oder eine Reparatur.

Also, wenn das nächste Mal das Waschbecken nicht gut abläuft, einfach daran denken: Das reinigen des Siphons ist zwar nicht angenehm, aber ein sehr kleines Übel 😉